Helmut Faßnacht
Wenn man in alten Zeitungen, Artikeln und anderem blättert, wird man immer wieder auf eine Person stoßen: Helmut Faßnacht. Den bekanntesten Vortragskünstler, den die Elefanten bisher hervorgebracht haben. Die meisten werden ihn noch in seiner Paraderolle als "Karle Dipfele aus Deutschlands letztem Zipfele" kennen.
Seine humoristischen Beiträge machten ihn auch außerhalb Konstanz schnell bekannt. Sodaß er neben Auftritten in der Stuttgarter Liederhalle, über Pforzheim bis hin nach Düsseldorf kam.
Ob er als Barbarossa, Napoleon oder Cäsar auftrat, stets gelang es ihm, sein Publikum zu begeistern. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurden ihm unter zahllosen anderen Ehrungen auch der "Goldene Bütt" der Stadt Pforzheim sowie der Ettlinger Narrenbrunnenpreis verliehen. Doch obwohl er so erfolgreich war, blieb er stets der Konstanzer Fasnacht verbunden, da Konstanz so reich an Themen sei: "Das Schöne an den Konstanzer Lokalthemen ist, daß sie sich so lange halten und daher so vielseitig zu variieren sind."
Schon 1980 schrieb er zum Thema B33 neu. Das zeigt, wie langsam es in der Politik zu geht und, daß es lediglich 25 Jahre des Debattierens, Planens, Verwerfens und Diskutierens braucht, bis letztendlich doch etwas geschieht.
"Die geplante A 81 wird eine B33 neu, die ist zwar eine Bundesautostraße aber keine Bundesautobahn, denn die B33 alt ist zwar auf der Autobahnstraße planerisch sechsspurig angelegt, aber im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen als Transversale mit zwei zusätzlichen Spuren festgehalten, während die Westtangente der B31 und die Osttangente der LMA 882 bei der Südeinführung einen Regelquerschnitt erhält, der topographisch als die Ergänzungs-Autolandebahn komplikationslos in das örtliche Planfeststellungsverfahren eingefügt und als sechsspurige Bundesautobahn umgewidmet werden kann."
Starke Männer turnen vor - die Elferräte Baeuerle, Greis (mit Kopfstand) und Rolle.
Doch sollen hier auch die anderen großen Elefanten der 70er und 80er Erwähnung finden. Wie zum Beispiel Sepp Bader, Erich Enssle, Peter Frank, Hugo Graf, Joachim Graf und Karl Ruppaner, um nur ein paar dieser Generation zu nennen.
Wie beliebt die Konstanzer Fasnacht war, zeigt sich auch durch nackte Zahlen: 1976 kamen rund 40.000 Zuschauer zum Umzug, der von den vier großen Narrengesellschaften organisiert wurde.
Nach dem Frühschoppen ging man dann auf die Straßenfasnacht. Meist mit einem Motto wie zum Beispiel "Farah Dibah kommt nach Konstanz". Samstags dann der große Jubiläumsball und sonntags wie immer der Umzug. Wer mehr über das Hundertjährige wissen möchte, sollte die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum lesen. Zahllose Gratulanten und begeisterte Zuschauer zeigten damals den hohen Stellenwert der Elefanten in der Konstanzer Fasnacht. Unter dem langjährigen Präsidenten, Uli Blum, galt schon damals die Zielsetzung Brauchtum erhalten; und wenn wir Elfer, Elefanten und Elefantinchen, Mäschkerle und Narrenfreunde weiterhin so begeistert anpacken, wird es auch in Zukunft eine großartige Konstanzer Fasnacht geben.
Text: Michael Blum, Bilder: Archiv und Goldenes Buch der EAG